Alles begann mit der erfolglosen Suche nach aktuellem Unterrichtsmaterial für deutsch-dänische Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Dann haben wir festgestellt, dass sich auch in der Forschung zu deutsch-dänischen stereotypen Vorstellungen und Nationen-Images in den letzten 15-20 Jahren nur wenig bewegt hat (siehe mehr dazu weiter unten in der Download-Datei »Stereotype und interkulturelle Kompetenzen im dänisch-deutschen Kontext (Anlage zum Projektantrag)«, und dass es über die Manifestation von Stereotypen in der Sprache kaum Arbeiten gibt. Dann haben wir beschlossen, das SMiK-Projekt zu beantragen.
Wer kennt sie nicht, die Klischees und Vorurteile über die Anderen? Um diese Art von Stereotypen geht es auch — aber nicht nur — in dem Projekt. Dafür können wir auf eine ganze Menge Untersuchungen und Veröffentlichungen zurückgreifen, die deutsch-dänische Relationen, Bilder, Vorurteile etc. aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Methoden untersucht haben. Dazu finden Sie mehr — aber bei weitem nicht alles — in der pdf-Datei zu "Stereotypen und interkulturellen Kompetenzen im dänisch-deutschen Kontext".
Theorie und Praxis
Dass SMiK ein Forschungsprojekt ist, ergibt sich aus der Zusammensetzung der Mitarbeiter und der Verankerung des Projekts an den beiden Universitäten. Ein gutes Forschungsprojekt sollte aber gerne Ergebnisse liefern können, die nicht nur der Forschung dienen, sondern auch in der Praxis benutzbar sind.
Mit SMiK gehen wir den ganzen Weg von der Erhebung empirischer Daten und ihrer Auswertung und Beschreibung bis hin zur Nutzbarmachung durch die Umsetzung der Erkenntnisse einerseits in Unterrichtsmaterialien und andererseits in exemplarischen Beispielen für die deutsch-dänische interkulturelle Kommunikation mit Fokus auf Marketing. Dies ist ein langer Weg und es werden mit Sicherheit einige Stolpersteine auftauchen, die es zu zerschlagen und konstruktiv als Bausteine für das Projekt zu nutzen gilt.
Warum profitiert die Wirtschaft von dem Projekt?
Immer mal bekommen wir Kommentare zu hören in der Art:
»Das ist doch ein akademisches Projekt, es ist für die Wirtschaft nicht relevant.«
»Stereotype haben doch keine wirtschaftliche Relevanz und sie sind im Grenzgebiet ohnehin verschwunden.«
»Es gibt doch schon genügend Ratgeber, Firmen und Beratungsorgane, wo man sich Hilfe holen kann, daher brauchen wir das Projekt nicht.«
»Einen unmittelbaren Gegenwert in Form konkreter Produkte bringt das Projekt nicht.«
»Ein solches akademisches Projekt bringt nur der Universität einen Gewinn und die Firmen haben nichts davon außer Arbeit, wenn sie daran teilnehmen.«
Dass akademische Projekte für die Wirtschaft irrelevant sein sollen, ist eigentlich auch nur ein hartnäckiger Stereotyp, der leider immer wieder bemüht wird, meist ohne genauer auf die Projektinhalte zu schauen. Wir können weder den Universitäten noch der Wirtschaft einen Gewinn versprechen, denn einem Projekt ist es inhärent, dass ein gewisses Risiko des Scheiterns immer vorhanden ist. Wer allerdings nichts wagt, der wird grundsätzlich nichts gewinnen. So hoffen wir, dass es Firmen gibt, die das Risiko einer Zusammenarbeit mit uns eingehen, uns einen kleinen Teil ihrer Zeit für unsere Untersuchungen schenken und am Ende alle gewinnen werden.
Wo liegt dann genau der angestrebte Gewinn für die Wirtschaft? Unser Preis-Leistungs-Verhältnis ist zugegeben auf den ersten Blick nicht berauschend. Wir entwickeln keine konkreten Produkte, die von Firmen übernommen, weiterentwickelt und verkauft werden können. Ein direkter Kosten-Nutzen-Zusammenhang ist somit kaum nachweisbar. Direkt nutzbar werden die zu entwickelnden Beispiele für die Nutzung von Stereotypen im Marketing sein. Solche Ratgeber für die deutsch-dänische interkulturelle Kommunikation sind selten, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, die im Projekt die Hauptzielgruppe sind.
Mittelbar – und dafür muss man sicher etwas mehr Geduld mitbringen – wird die Implementierung der Projektergebnisse in der Fremdsprachenausbildung und eine bessere Ausbildung von deutsch-dänischen Experten auch ein Gewinn für die Wirtschaft sein.